Ackerbau

Unsere Äcker bewirtschaften wir mit einer fünfgliedrigen Fruchtfolge, die aber sehr variabel ist und von uns immer an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst wird. Als erstes Fruchtfolgeglied steht Kleegras, welches den Boden aufbaut und Nährstoffe für die Folgekulturen hinterlässt. Ein Teil des Aufwuchses wird an unsere Kühe gefüttert, der Rest wird dem Boden bzw. dem Bodenleben zur Verfügung gestellt. Danach folgt eine anspruchsvolle, nährstoffbedürftige Frucht, wie Weizen, Kohl oder auf schlechteren Standorten auch Dinkel. Im darauffolgenden Jahr bauen wir dann meist eine Leguminose, wie Lupine, Ackerbohne oder Erbse an. Anschließend wird Roggen gesät, worauf dann Hafer mit Kleegrasuntersaat folgt, bevor es wieder von vorne beginnt. Möhren und andere, weniger anspruchsvolle Gemüse stehen in der Fruchtfolge anstelle von Roggen.

Unsere Kulturen wachsen alle ohne künstliche Dünger oder organische Stickstoffdünger. Das macht sie zu einem Naturprodukt, das aus einem natürlichen Kreislauf heraus entsteht und somit gesund, gut für die Natur und nachhaltig produziert ist. Gedüngt wird nur mit Stallmist, um das Bodenleben zu fördern sowie Kalk, um den pH-Wert richtig einzustellen.

Das wichtigste für uns im Ackerbau ist ein intaktes, gesundes und leistungsfähiges Bodenleben, da nur dies Nährstoffe aufschließt und der Pflanze verfügbar macht. Wir ernähren und fördern das Bodenleben, welches uns dann im Gegenzug Pflanzenwachstum ermöglicht. Mit unserer Wirtschaftsweise können wir in etwa die Hälfte der Erträge realisieren wie es konventionelle Bauern mit künstlichem Dünger tun. Allerdings gewährleistet uns dies wiederum über die nächsten Jahrhunderten stabile Erträge, wohingegen die Probleme mit Pflanzenschutzmittelresistenzen und energieaufwendig hergestelltem Dünger mit jedem Jahr größer werden. Auch Errosionsprobleme sind bei uns wesentlich geringer, da ein lebendiger Boden viel mehr Wasser in kurzer Zeit aufnehmen kann und somit bei Starkregen nicht ins Tal gespült wird. Zudem macht eine gewisse Anzahl an Beikräutern den Boden wesentlich stabiler.

Durch unsere weite, abwechslungsreiche Fruchtfolge, in der auch Kornblumen, Mohn und andere Beikräuter ihren Platz haben, leistet unsere Landwirtschaft einen aktiven Beitrag zum Naturschutz und zu einer attraktiven Kulturlandschaft. Landwirtschaft für Mensch und Natur